Katapult 7/90
Lässt den Computer Handlesen: Walter Trumpf
Begonnen hat alles mit der Grossmutter. Sie war es, welche die Patschhändchen des kleinen Walter Trumpf aus Luzern
mit Interesse studierte - wie das Grossmütter so tun - und aufgrund der Handlinien die guten Neigungen des Enkels
bestätigte. Die so geweckte Faszination für die Chirologie, wie die Interpretation von Handflächenstrukturen genannt
wird, schlummerte viele Jahre ungenutzt in Walter Trumpf. Bis sich der gelernte Mechaniker - inzwischen etwas über
20 Jahre alt - zum Programmierer ausbilden liess und eine neue Freizeitbeschäftigung fand: Sämtliche Interpretationen
von über 30 Chirologie-Sachbüchern wurden dem Computer anvertraut und miteinander verglichen. Die Interpretationen mit
den meisten Übereinstimmungen wurden in ein Programm einverleibt.

Walter Trumpf, lässt den Computer nur Gutes aus den Händen seiner Kunden lesen.
So entstand ein gut fundiertes Diagnosesystem. Mit Gastspielen in Shopping-Centern versuchte Walter Trumpf seinen
Trumpf hauptamtlich zu nutzen: Doch der Ansturm hielt sich im Rahmen. Dafür hat sich die moderne Handlesetechnik
als Nebenerwerb - neben der Software-Verarbeitung - von Walter Trumpfs EDV-Betrieb in Littau bestens bewährt.
Hunderte von Wissbegierigen aus der Schweiz und aus Deutschland schicken jährlich ihre fotokopierten Handflächen -
optimal ist ein Linolabdruck - an das Institut für wissenschaftliche Chirologie. Walter Trumpf hat seinem Computer
freundlicherweise eingegeben, allfällige miserable Charaktereigenschaften so mild und wohlwollend wie nur möglich
zu formulieren. Wütend über seine Diagnose soll noch niemand geworden sein. Ein echter Trumpf!